Otto F. Walter im SLA

Otto F. Walter (1928−1994) war neben seiner Tätigkeit als Schriftsteller Verleger beim Walter- und beim Luchterhand-Verlag. Er verfasste zahlreiche Romane, Essays und Theaterstücke. Sein soziales und politisches Engagement prägt sein Schaffen. Sein Hauptwerk Zeit des Fasans (1988) ist ein Porträt der Schweiz zur Zeit des Dritten Reiches.

Portrait d’Otto F. Walter portant des lunettes et un pull-over foncé sur une chemise claire
Portrait de Otto F. Walter
© Peter Friedli, années 1980

Otto F. Walter wächst in Rickenbach bei Olten als neuntes Kind und einziger Sohn des Verlegers und Nationalrats Otto Walter auf. Nach der Schule folgt eine Buchhändlerlehre in Zürich. 1956−1966 baut Walter ein vielbeachtetes Programm moderner Literatur im familieneigenen Walter-Verlag in Olten auf, mit Erstveröffentlichungen von Peter Bichsel und anderen. Der Bruch mit der konservativen Verlagsleitung erfolgt aufgrund der Publikation eines Ernst-Jandl-Gedichtes.

Von 1967−1973 ist Walter Leiter des literarischen Programms beim Luchterhand-Verlag in Darmstadt. Nach seiner Rückkehr in die Schweiz lebt er als freier Schriftsteller bei Solothurn. 

1959 debütiert Walter mit dem Roman Der Stumme. Er schreibt insgesamt sieben Romane, darunter das Hauptwerk Zeit des Fasans (1988), ein Porträt der Schweiz zur Zeit des Zweiten Weltkrieg. Daneben verfasst er mehrere Romane und einige Theaterstücke. Eine umfangreiche essayistische und parteipolitische Tätigkeit ergänzt seine Arbeit als Schriftsteller und Verleger. 

Das Werk von Otto F. Walter ist geprägt von intensiver Sozialkritik sowie der Suche nach neuen Formen des Zusammenlebens. Zunehmend findet er für die Behandlung seiner Themen neue sprachliche und stilistische Formen und macht die Gattung Roman für die Anliegen einer Gesellschaft des ausgehenden 20. Jahrhunderts fruchtbar. Dabei macht sich Walter die Technik des Montage-Romans zunutze. Die fiktive Jurasüdfuss-Stadt Jammers ist der immer wieder auftauchende Ort des Geschehens.

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Letzte Änderung 17.12.2020

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