Christoph Geiser (1949) ist einer der bedeutenden Schweizer Schriftsteller der Gegenwart. Sein über zwanzig Bände mit Romanen, Erzählungen, Gedichten und Essays umspannendes Werk zeichnet sich seit seinen Anfängen durch eine unbändige Vitalität und radikale «Ästhetik des Widerstands» aus.
Von der existentiellen Notwendigkeit seines Schreibens zeugen die gefeierten frühen Familienromane «Grünsee» (1978) und «Brachland» (1980) ebenso wie das journal intime «Wüstenfahrt» (1984) und die wunschautobiographischen Künstlerromane um Caravaggio («Das geheime Fieber», 1987), Marquis de Sade («Das Gefängnis der Wünsche», 1992) oder Giovanni Battista Piranesi («Die Baumeister», 1998).
Geisers Erzähllust manifestiert sich auch in den assoziativ mäandernden späteren Texten in einer authentischen «Ästhetik des Widerstands» gegen bürgerliche Lebenslügen, Tabus und Kollektivzwänge.
Christoph Geiser wurde am 3. August 1949 in Basel geboren, wo er als Sohn eines Kinderarztes in grossbürgerlichen Verhältnissen aufwuchs und das Humanistische Gymnasium besuchte. Der in Bern und Berlin lebende Autor debütierte 1968 mit dem Band «Bessere Zeiten». Es folgten ein abgebrochenes Soziologiestudium in Freiburg im Breisgau und Basel sowie 1970 eine mehrmonatige Haft infolge Militärdienstverweigerung. Danach war Geiser mehrere Jahre als Journalist tätig und gründete mit Werner Schmidli die Literaturzeitschrift «drehpunkt». Ausserdem war er Redakteur beim «Vorwärts».
Seit 1978 ist Geiser freiberuflicher Schriftsteller, seit 1979 überdies Mitglied des Deutschschweizer PEN-Zentrums und korrespondierendes Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt.
Christoph Geisers Werk wurde mehrfach ausgezeichnet: Zuletzt mit dem Grossen Literaturpreis von Stadt und Kanton Bern 2018 und einem Schweizer Literaturpreis 2020 für den Erzählband «Verfehlte Orte» (2019).
Letzte Änderung 06.03.2023
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