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Archiv Karl Walser

Karl Walser (1877–1943) verstand es seine künstlerischen Fähigkeiten in verschiedenen Bereichen einzusetzen. Nebst der Arbeit als Künstler war er als Buchillustrator tätig, fertigte private und öffentliche Wandmalereien an und schuf Bühnenbild- und Kostümentwürfe. Die in der Nationalbibliothek vorhandenen Werke zeigen diese Vielseitigkeit auf.

Archiv Walser — Verschiedene Werke aus dem Archiv Karl Walser (Foto: NB, Marco Stalder)

Der in Teufen (AR) geborene Karl Edmund Walser, Bruder des Schriftstellers Robert Walser, absolvierte seine Lehre als Dekorationsmaler in Stuttgart. Zwischen 1899 und 1914 lebte er in Berlin und wurde Vorstandsmitglied der Berliner Sezession und später Mitglied des Deutschen Künstlerbundes. Dort arbeitete er als Illustrator für den Verlag Bruno Cassirer und gestaltete einen Grossteil seiner Buchillustrationen. In seiner Berliner-Zeit fertigte er ebenfalls Wandbilder für private Räumlichkeiten renommierter Persönlichkeiten an. Nebst mehreren Studienreisen in Belgien, Frankreich, Spanien, Italien und Japan, stattet Karl Walser ab 1903 Opern- und Theaterinszenierungen aus und erhält prominente Aufträge für Gestaltungen von Einbänden oder Illustrationen von Büchern. 1917 kehrt er in die Schweiz zurück und beschäftigt sich mehrheitlich mit der malerischen Ausgestaltung von öffentlichen Räumen, so zum Beispiel für das Amtshaus in Zürich, das Stadttheater Bern und den Grossratssaal im Berner Rathaus.

Die Sammlung Karl Walser ist zwischen 1976 und 1982 durch verschiedene Ankäufe zustande gekommen.

Inhalt und Umfang

Das Archiv umfasst über 400 Einzelblätter, darunter Feder-, Bleistift- und Farbstiftzeichnungen, Aquarelle, Lithographien, wenige Radierungen und Probedrucke zu verschiedenen Publikationen, Bühnenbild-, Kostüm- und Wandmalereientwürfe.
Ergänzt wird der Bestand durch Publikationsentwürfe und einem auf Walsers Japanreise entstandenen Skizzenbuch.

Weitere Archivbestände von Karl Walser befinden sich im Robert-Walser-Zentrum in Bern und im Neuen Museum Biel.