Militärhistorische Uniformenbilder – das Archiv Adolf Pochon

Der Berner Goldschmied Adolf Pochon widmete seine Freizeit der Erforschung und Dokumentation des militärhistorischen Uniformenbilds. Er fertigte präzise Zeichnungen der Uniformen sämtlicher Schweizer Regimenter sowie jener der in fremden Diensten stehenden Truppen an.

Archiv Pochon
Beispiele von Uniformenbildern und weiteren Archivalien aus dem Archiv Pochon (Foto: NB, Simon Schmid)

Adolf Pochon (1869–1931) wuchs in Bern auf und verbrachte seine Lehrzeit zum Goldschmied in Deutschland. 1899 übernahm er mit seinem Bruder Hans das Geschäft des Vaters in Bern. In der Freizeit trug er akribisch eine der grössten Sammlungen an Bildern von Schweizer Uniformen sowie von Uniformen der Schweizer-Regimenter in fremden Diensten zusammen. Die zumeist historischen Bilder kopierte er zeichnerisch und aquarellierte sie. Diese Werke entstehen auch dank regem Austausch mit verschiedenen Sammlern und Malern aus dem europäischen Raum. Sein umfangreiches Wissen über die Geschichte des Schweizer Militärs hielt er in den Publikationen «Schweizer Militär vom Jahr 1700 bis auf die Neuzeit» (1906 gemeinsam verlegt mit Adolf Zesiger) und «Das Berner Regiment von Erlach in kgl. französischem Dienst 1672-1792» (posthum von Rudolf von Tavel herausgegeben) fest.

Die Schweizerische Landesbibliothek erhält zwischen 1931 und 1933 das Archiv Adolf Pochons von seiner Witwe (spätere Ergänzungen erfolgten durch weitere Nachfahren). Den Kern des Archivs bilden die über 1'400 aquarellierten Zeichnungen Adolf Pochons. Sie zeigen Soldaten aus Schweizer Kompanien und von in fremden Diensten stehenden Truppen, unter anderen den französischen, neapolitanischen, niederländischen, sardischen und jenen im Vatikan. Die rege Korrespondenztätigkeit Pochons wird durch den Schriftverkehr mit verschiedenen Malern wie Italo Cenni, Fernand Landolt, Jan Hoynck van Papendrecht oder Herbert Knötel belegt.

Inhalt und Umfang

  • Im Archiv enthalten sind mehr als 1’400 aquarellierte Zeichnungen von Uniformen von Soldaten aus verschiedenen Regimentern der Schweiz sowie von Söldnern in fremden Diensten.
  • Die Korrespondenz umfasst mehr als 500 Briefe von verschiedenen Malern, Sammlern und Institutionen. Sie dokumentiert den regen fachlichen Austausch Pochons zur historischen Militärmalerei in Europa.
  • Ergänzt wird der Bestand von einer Sammlung von Texten, Bildmaterial und einer von Adolf Pochon angelegten Kartei.

Weitere Dokumente von Adolf Pochon bewahren die Burgerbibliothek Bern und die Zentralbibliothek Solothurn auf. 

Recherche und Zugang

  • Das Archiv Adolf Pochon ist in der Archivdatenbank HelveticArchives beschrieben und erschlossen. 
  • Die digitalisierten Werke von Pochon stehen auf Wikimedia Commons zur freien Verfügung.
  • Weitere Auskünfte zum Archiv Adolf Pochon auf Anfrage
  • Konsultation der Originale vor Ort (Termin nach Vereinbarung)

Letzte Änderung 09.12.2024

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