Pilztafeln und Archiv Hans Walty

Hans Walty hat sich neben seiner Tätigkeit als Zeichenlehrer mit der Pilzforschung beschäftigt. So entstehen zahlreiche in grosser Detailtreue und Präzision angefertigte aquarellierte Zeichnungen von Pilzen sowie begleitende Texte, die als Grundlage für die vom Verband Schweizerischer Vereine für Pilzkunde verlegten «Schweizer Pilztafeln» dienen.

Pilztafel Walty
Beispiel einer Pilztafel mit zugehörigen Archivalien (Foto: NB, Simon Schmid)

Hans Walty (1868–1948) liess sich 1888 nach Absolvieren der Kunstgewerbeschule Basel in Leipzig nieder. 1893 erfolgte die Berufung an die Kunstgewerbeschule Zürich, 1901 jene an die Kunstakademie in Dresden. Später machte er sich als Kunst- und Kirchenmaler in Leipzig selbständig. Ab 1919 war er als Zeichenlehrer an der Bezirksschule Lenzburg tätig. 

In seiner Freizeit war Hans Walty als Pilzsammler und Pilzforscher unterwegs. Er fertigte zahlreiche aquarellierte Pilz-Zeichnungen an und verfasste Texte über Pilze, die von 1942 bis 1947 in drei Bänden der vom Verband Schweizerischer Vereine für Pilzkunde verlegten «Schweizer Pilztafeln» reüssierten.

Hans Waltys Archiv wurde der Schweizerischen Nationalbibliothek im Jahr 1948 übergeben. Seine Leidenschaft für die Pilze zeigt sich in seinem umfangreichen Pilztafelwerk, welches das Herzstück des Archivs bildet. Die Pilze, die er in den Jahren 1913–1944 zeichnete und aquarellierte, sind mit einer grossen Liebe zum Detail ausgestattet. Sie werden von der Seite, mehrfach auch von oben und unten abgebildet. Auch die Beschaffenheit der Stiele, der Hutunterseite oder der Sporen ist häufig dokumentiert. Neben dem zeichnerischen Können hat Hans Walty auch seine Kenntnisse der Pilzwissenschaft dokumentiert: jeder Pilz ist einer Familie und Gattung zugeordnet. Ein Begleitbuch enthält Texte über die verschiedenen Pilze.

Inhalt und Umfang

  • Das Archiv besteht überwiegend aus Zeichnungen von Pilzen (501 Aquarelle auf 382 Tafeln).
  • Ein weiteres Konvolut bilden Text-Manuskripte über verschiedene Pilze, Teil davon ist ein Begleitbuch zu seinem Pilz-Tafelwerk (XI, 200 Seiten).
  • Ergänzt wird der Bestand durch einige Korrespondenz sowie einen posthum erstellten Lebenslauf.
     

Weitere Pilztafeln von Hans Walty bewahrt die Kantonsbibliothek Chur auf. Im Lenzburger Museum Burghalde befindet sich ein Konvolut von Plakatentwürfen, die von Hans Walty gestaltet sind.

Recherche und Zugang

  • Das Archiv Hans Walty ist in der Archivdatenbank HelveticArchives beschrieben und detailliert erschlossen.

  • Die digitalisierten Pilztafeln stehen auf Wikimedia Commons zur freien Verfügung.

  • Weitere Informationen zum Archiv Hans Walty auf Anfrage
  • Konsultation der Originale vor Ort (Termin nach Vereinbarung)

Letzte Änderung 06.11.2023

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