Archiv Photoglob-Wehrli

Dank wachsendem Tourismus floriert die Produktion von Ansichtskarten der Firma Photoglob & Co., die 1924 mit dem Verlag Wehrli zur Photoglob-Wehrli & Co. AG fusioniert. Das Archiv in der NB umfasst fotografische Dokumente aus allen Produktionsstufen aus der Zeit von 1897–1970 und zeichnet ein umfassendes Bild von Schweizer Ortsbildern und Landschaften.

Wehrli Zürich — Zürich, Blick vom Turm der Kirche St. Peter gegen den See und die Alpen (Archiv Wehrli, ca. 1905)

Mitte des 19. Jahrhunderts löst der Bau von Infrastrukturen wie Bahnen und Hotels eine rege Reisetätigkeit aus. In engem Zusammenhang damit steht der Ansichtskartenboom in der Schweiz. 1889 wird in Zürich die Firma Photochrom & Co. gegründet. Sie vertreibt Reproduktionen von Gemälden und Bilder von touristisch interessanten Orten. 1895 fusioniert die Firma mit der Lichtdruckerei Schroeder & Co. zur Photoglob & Co. AG und spezialisiert sich fortan auf die Herstellung von schwarz-weissen Ansichtskarten.

1924 erfolgt die Fusion mit dem Konkurrenzverlag der Gebrüder Wehrli, der sich seit 1895 in Kilchberg einen Namen gemacht hat, zur Photoglob-Wehrli & Co. AG. 1928 wird auch der Genfer Bildverlag Vouga übernommen. Seit 1974 heisst die Firma schlicht Photoglob AG.

Nach dem Übergang zur Produktion von farbigen Ansichtskarten übergibt die Photoglob AG dem Eidgenössischen Archiv für Denkmalpflege EAD als Dauerdepositum die Unterlagen zu allen Produktionsstufen der schwarz-weissen Ansichtskarten. Als das EAD 2007 der Graphischen Sammlung der Schweizerischen Nationalbibliothek zugeteilt wird, kann das Depositum in eine Schenkung umgewandelt werden. Gleichzeitig werden auch die Urheberrechte an die NB abgetreten.

Inhalt und Umfang

Unterlagen zu allen Produktionsstufen der schwarz-weissen Ansichtskartenproduktion der Photoglob AG aus der Zeit von 1889 bis ca. 1970:

Mehr als 160'000 Bildeinheiten, wovon 105'000 aus dem Bestand Photoglob, 43'468 aus dem Bestand Photoglob-Wehrli, 13'000 aus dem Beständen Photoglob-Zaugg, -Sartori und -Bachmann. Zum Bestand gehören zudem die 133 Vintage-Prints des Ballonpioniers Eduard Spelterini.
Glas- und Kunststoffnegative, überwiegend in den Formaten 13x18 cm und 18 x 24 cm
Ansichtskarten (Bromsilberkarten)
Rohabzüge (Vintage Prints)
264 Musteralben für die Auswahl von Sujets zum Druck von Ansichtskarten
Registerbücher, Negativkontrollbücher, Flugprotokolle, Originaltaschen des Verlags mit Musterkarten und Produktionsdaten zu einzelnen Teilbeständen des Archivs