Rilke und Russland

Trinationales Forschungs- und Ausstellungsprojekt Marbach – Bern, Zürich – Moskau 14. September – 10. Dezember 2017. Eröffnung in der Nationalbibliothek durch Bundesrat Alain Berset: 13. September 2017, 18.30 Uhr

«Dass Russland meine Heimat ist, gehört zu jenen grossen und geheimnisvollen Sicherheiten, aus denen ich lebe.»

Insgesamt zweimal, 1899 und 1900, besuchte Rainer Maria Rilke gemeinsam mit Lou Andreas-Salomé Russland und die heutige Ukraine. Diese Reisen sollten als eine der wirkmächtigsten Auslandserfahrungen in die Geschichte der deutschsprachigen Literatur eingehen. Für Rilke selbst waren sie ein Erweckungserlebnis - persönlich, künstlerisch und spirituell. Viele Spuren seiner intensiven Beschäftigung mit den «russischen Dingen» finden sich in seinem Werk. Nur wenige Dichter der Moderne sind in Russland vor der Oktoberrevolution so stark rezipiert worden. Russland blieb für Rilke zeitlebens Heimat und Sehnsuchtsort.

Leonid Pasternak: Skizze für Ölgemälde Rainer Maria Rilkes (aus dem Besitz der Familie Rilke-Beyer)
Leonid Pasternak: Skizze für Ölgemälde Rainer Maria Rilkes (aus dem Besitz der Familie Rilke-Beyer)

Im Rahmen der trinationalen Ausstellung werden erstmals die Zeugnisse dieser legendären Faszination zusammengeführt: Tagebücher, Dokumente und Bilder aus dem Deutschen Literaturarchiv, dem Schweizerischen Literaturarchiv, dem Rilke-Archiv in Gernsbach, dem privaten Lou-Andreas-Salomé-Archiv in Göttingen sowie vor allem Briefe aus russischen Archiven und Sammlungen. Zwei zeitgenössische Künstlerinnen und ein Künstler öffnen zudem gegenwärtige Perspektiven auf Rilkes Reisewege in Russland: Fotografien von Mirko Krizanovic und Barbara Klemm sowie ein Film von Anastasia Alexandrowa werden korrespondierend zu den historischen Materialien gezeigt. Die ausgewiesene Russland-Kennerin Ilma Rakusa verfasst einen literarischen Essay für den begleitenden Katalog.
In der Schweiz wird die Ausstellung teils im Strauhof in Zürich, teils in der Nationalbibliothek in Bern gezeigt. Hier ergänzt das Schweizerische Literaturarchiv sie mit zwei Flügeln zu Schweizer Autoren, Blaise Cendrarsʼ und Carl Spittelers Russland.
Künstlerische Leitung: Dr. Thomas Schmidt, Deutsches Literaturarchiv Marbach

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