Das Schweizer Plakat geniesst international einen ausgezeichneten Ruf. Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts war die Schweiz für die Geschichte des Plakats prägend.
Das Plakat war lange das einzige Medium, über welches die Allgemeinheit erreicht und informiert werden konnte. Mit der Erfindung des Buchdrucks trat es als gut sichtbar aufgehängter Anschlag in Erscheinung. Zum Plakat im heutigen Sinn entwickelte es sich im 19. Jahrhundert. Es zeichnete sich aus durch einfache, farbige, auf grossformatigem Papier gedruckte Motive und ist das Resultat der Erfindung der Lithografie und des historischen Umbruchs der industriellen Revolution und des aufkommenden Tourismus.
Aufkommen der Massenproduktion
Zahllose Handels-, Industrie-, Theater- und Zirkusunternehmen machten mit Plakaten auf sich und ihre Waren aufmerksam. Bahnen und touristische Orte lockten Reisende an. An den Mauern der Städte hingen die Plakate so gedrängt, dass sie sich gegenseitig verdeckten. Die Plakatgestalter versuchten sich deshalb durch neue Typografien und plakativere Gestaltung abzuheben. Dabei erzielten die neu aufkommenden Illustrationen auf den Plakaten den besten Werbeeffekt.
Vom schriftlichen zum visuellen Medium
Die ersten Plakatformen orientierten sich noch sehr stark an der herkömmlichen Buchgestaltung, in der der Text die Seite beherrschte und eine Lesbarkeit aus der Nähe erforderte. Bald schon begriffen Auftraggeber und Gestalter, dass Passanten von Motiv und Text gleichzeitig gefesselt werden müssen, um Beachtung zu erlangen. Das Plakat wandelte sich deshalb, und dank den neuen drucktechnischen Möglichkeiten durch die Farblithografie, rasch von einem schriftlichen zu einem visuell lesbaren Medium.
Letzte Änderung 07.12.2018
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