Architektur

Die Nationalbibliothek wurde zwischen 1929 und 1931 im Stil des «Neuen Bauens» erstellt. Klarheit und Lichtfülle prägen die avantgardistische Architektur des Gebäudes.

Aussenansicht der Nationalbibliothek

Die Nationalbibliothek (NB) wurde 1895 gegründet. Erst 1931 bezog sie das jetzige Gebäude im Berner Kirchenfeldquartier.

Verwaltungsgebäude ohne Luxus

Dem Bau war ein gesamtschweizerischer Wettbewerb vorausgegangen. Die Auflage war, dass «das Äussere des Gebäudes seinem Zweck ein entsprechendes Gepräge tragen soll, wobei jeglicher Luxus zu vermeiden ist (Verwaltungsgebäude).»

Den überzeugendsten Entwurf reichte die Architektengemeinschaft Alfred Oeschger (1900–1963), Emil Hostettler (1887–1972) und Josef Kaufmann (1882–1962) ein. Nach ihren Plänen wurde die NB zwischen 1929 und 1931 im Stil des «Neuen Bauens» erstellt.

Avantgardistische Architektur

Die NB war damals eines der modernsten Gebäude der Stadt Bern. Es ist symmetrisch konzipiert: mit zwei Flügeln und dem achtstöckigen Bücherturm auf der Rückseite. Das Bauwerk zeugt durch seine Klarheit, Sachlichkeit, Funktionalität und Lichtfülle von der avantgardistischen Architektur der 1920er und 1930er Jahre. Deshalb steht es mittlerweile unter Denkmalschutz.

Sanierung und Erweiterung

Zwischen 1994 und 2001 wurde die Bibliothek grundlegend saniert und erweitert. Federführend war die «Architektengemeinschaft Landesbibliothek (alb)», bestehend aus Andreas Furrer (*1942), Kurt Moritz Gossenreiter (1941–2007) und Christoph Stuber (*1953).

Das Gebäude blieb äusserlich weitgehend unverändert. Es wurde aber den Bedürfnissen einer modernen Bibliothek angepasst.

Unterirdische Büchermagazine

Der markanteste Eingriff war das siebengeschossige, vollständig unterirdische Büchermagazin unter der östlichen Grünanlage. Damit wurde ein Teil des Bücherturms überflüssig. Die NB erschloss den Turm neu für die Öffentlichkeit und stattete ihn mit modernen Arbeitsplätzen für die Benutzenden aus. Zwischen 2005 und 2009 entstand das zweite, viergeschossige Magazin auf der Westseite.

Die Schweizerische Nationalbibliothek ist ein viel beachtetes Bauwerk: ein qualitätsvolles Beispiel, das Ideen der Moderne und des «Neuen Bauens» verbindet.

 

Quelle: Monica Bilfinger, «Die Schweizerische Landesbibliothek in Bern», Schweizerische Kunstführer GSK, Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK und Bundesamt für Bauten und Logistik BBL (Hrsg.), Bern, 2001

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