Monika Schmitz-Emans streift durch die verwinkelten Gänge des Labyrinths und nähert sich dem komplexen, vielschichtigen Text «Minotaurus. Ballade».
M wie Minotaurus – Dürrenmatt entdeckt ein mythisches Monster als Reflexionsfigur der Moderne. Monika Schmitz-Emans
Der Gefangene, Einsame, das Monster zwischen Kuriosum und Schrecknis – diese und andere Minotaurus-Bilder tanzen mit durch Dürrenmatts Text, der damit auch zu einem Labyrinth für Interpreten wird. Durch die Fokussierung auf die Titelfigur gelingt es Dürrenmatt insbesondere, die semantische Komplexität des Labyrinthmotivs, die Dichte und spannungsvolle Vielfalt seiner Deutungsoptionen, enger an die Figur des in früheren Zeiten variabel, aber eindimensional interpretierten Labyrinthbewohners zu binden. Dürrenmatts Minotaurus wird zur polyvalenten Hauptfigur, die aus vielen und verschiedenen Rollen des Minotaurus in der neueren Literatur-, Kunst- und Kulturgeschichte, aber auch aus seinen vielen und divergenten visuellen Interpretationen resultiert.
Zur Person: Monika Schmitz-Emans ist Professorin der allgemeinen und vergleichenden Literaturwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum. Sie habilitierte sich 1992 zu Schrift und Abwesenheit. Historische Paradigmen zu einer Poetik der Entzifferung und des Schreibens. Als letztes erschien 2020 eine Monographie mit dem Titel Zeitungstheater. Über Bühnen und Akteure von Humorblättern und Comicbeilagen um 1900. Sie ist Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste.
Besuch
Donnerstag, 29. Oktober 2020, 18.15 – 20 Uhr.
Seit Montag 27.Oktober gelten für die Nationalbibliothek die verschärften Coronaregeln des Kantons Bern. Deshalb findet die Ringvorlesung bis auf Weiteres nur noch online statt.
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100 Jahre Dürrenmatt 2021
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