© Foto: NB, Simon Schmid
«Der Bereich, der uns interessiert» schreibt Régis Debray in seinen programmatischen Artikel Pour une médiologie, «ist das Dazwischen, das Dazwischengeschobene, denn wir beschäftigen uns mit den Intervallen, den Vermittlern und Interfaces der Übertragung». Damit bringt Debray ein Konzept der Schnittstelle ins Spiel, das sich gleichermassen auf die symbolischen Praktiken einer Gesellschaft(insbesondere die Dynamiken ihres Denkens), als auch auf die ökonomischen und medialen Rahmenbedingungen dieser Praktiken (insbesondere die zur Verfügung stehenden Technologien der Speicherung und der Übertragung – allen voran: des Schreibens) bezieht.
Insofern dieses Schnittstellen-Konzept unter den Vorzeichen «Dispositiv – Träger – Prozess» steht, weist es erstaunliche Parallelen mit den technischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen von Archivprozessen auf – etwa der Digitalisierung von Texten und ihrer anschliessenden Bereitstellung in Online-Inventaren und Plattformen, wie es zur Zeit unter dem Stichwort Digital Humanities im Zuge eines forschungspolitischen Konsenses geschieht.
Ziel des Workshops ist es, die verschiedenen epistemischen Problemzonen einer künftigen digitalen Philologie zu markieren. Die Relationen zwischen Technik, Medien, Poetik und Politik unterliegt einem Wandel, den es zu beschreiben und zu verhandeln gilt.
Organisiert wird der Workshop von PD Dr. Irmgard Wirtz (Schweizerisches Literaturarchiv, Bern) und Prof. Dr. Uwe Wirth (Justus-Liebig Universität, Giessen).
- 5./6. Juli 2018: Schweizerische Nationalbibliothek, Bern
- 7. Juli 2018: Hochschule der Künste, Auditorium, Fellerstrasse 11, Bern
Letzte Änderung 04.04.2018
