Rilkes Korrespondenzen

Im Band 6 der Reihe «Beide Seiten. Autoren und Wissenschaftler im Gespräch» des Schweizerischen Literaturarchivs wird Rilkes Korrespondenzen-Werk als Medium und Schreibform anhand ausgewählter Briefwechsel und in seinem Reflexionsprozess vorgestellt. Neben berühmten Korrespondentinnen sind auch die Alltagskorrespondenz und die Epistolographie in seiner Prosa enthalten.

Rilkes Korrespondenzen

Bd. 6: Rilkes Korrespondenzen, Alexander Honold und Irmgard M. Wirtz (Hrsg.), Göttingen/Zürich, Wallstein und Chronos, 2019.

Rainer Maria Rilke hat, wie andere bedeutende Dichter der Moderne, ein reichhaltiges und vielfältiges Briefwerk hinterlassen. Quantitativ wie auch im Hinblick auf die ästhetische Tragweite und biographische Bedeutung dieser Briefzeugnisse lässt sich von einem Werk neben dem Werk sprechen. Ausgehend von Rilkes Tendenzen zur Selbst-Fiktionalisierung untersuchen die Beiträge die Dynamik einzelner Briefbeziehungen: die Korrespondenz mit Lou Andreas-Salomé als Medium der transitorischen Alltäglichkeit oder den Figuren des Scheiterns, dem Herzwerk in der Korrespondenz mit Magda von Hattingberg, den hohen Ton der Briefe Marina Zwetajewas und nicht zuletzt die Geschäftskorrespondenz. Erstmals werden die Briefe an die Russin Angela Guttmann, der Walliser Mäzenin Marietta de Courten und der Fürstin Gagarine im Kontext vorgestellt. Begleitend zu den Briefzeugnissen ist die Briefhaltigkeit seines Erzählens in den «Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge» zu sehen, und auch das Spannungsfeld von Verlust und Anverwandlung der «Briefe an einen jungen Dichter».

Letzte Änderung 05.10.2019

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