Wie lässt sich der kreative Geist sinnlich fassen? Notizbücher von Autorinnen und Autoren verschaffen einen solchen Einblick in die literarische Denkstube und stehen deshalb fast schon ikonographisch für Kreativität. Keine Schriftstellerin, kein Schriftsteller, die etwas auf sich halten, verzichten auf dieses flexible Instrument bei der gedanklichen Arbeit. So individuell es sich gebrauchen lässt, so unterschiedlich fallen die beschriebenen Notizhefte aus: Keines gleicht dem anderen. Gemeinsam ist ihnen nur, dass sie offenbar ein menschliches Urbedürfnis nach Selbstaufzeichnung bedienen.
Dieser anthropologischen Konstante geht Hektor Haarkötter in seinem einleitenden Essay «Ich notiere also bin ich» nach, während Sophie Hébert-Loizelet nach der medialen Spezifik des Notizbuchs fragt. Am Beispiel von Patricia Highsmith, Franco Beltrametti und Max Frisch lassen sich konkrete Umgangsweisen mit Notizheften nachvollziehen. In der Rubrik «Galerie» werden weitere Schmuckstücke aus den Beständen des Schweizerischen Literaturarchivs gezeigt: ein wahres Panorama an materiell gewordenen Gedanken.
Passim 28 | 2021 (PDF, 1 MB, 28.10.2021)Bulletin des Schweizerischen Literaturarchivs | Bulletin da l’Archiv svizzer da litteratura | Bollettino dell’Archivio svizzero di letteratura | Bulletin des Archives littéraires suisses
Letzte Änderung 28.10.2021