Schweizer Künstlerbücher: endlich eine Übersicht

Bern, 31.05.2022 - Künstlerpublikationen haben in den letzten Jahrzehnten national und international an Bedeutung gewonnen. Was aber bislang fehlte, war eine kritische Übersicht zum Schweizer Künstlerbuch. Diese Lücke schliesst die Schweizerische Nationalbibliothek nun mit der Publikation "Schweizer Künstlerbücher – Livres d’artistes suisses – Libri d’artista svizzeri – Swiss artists’ books", die im Juni 2022 im Verlag der Buchhandlung Walther und Franz König erscheint. Ausgehend von der Künstlerbücher-Sammlung der Nationalbibliothek wird darin die Entwicklung und Bedeutung des Phänomens in der Schweiz nachgezeichnet.

In den letzten zwanzig Jahren haben Künstlerpublikationen national und international einen Aufschwung erlebt. Junge Kunstschaffende haben das gedruckte Medium als künstlerische Ausdrucksmöglichkeit für sich wiederentdeckt. Bislang gab es aber keine kritische Übersicht zum Schweizer Künstlerbuch. Diese Lücke schliesst nun die Publikation Schweizer Künstlerbücher – Livres d’artistes suisses – Libri d’artista svizzeri – Swiss artists’ books, welche die Schweizerische Nationalbibliothek im Juni 2022 im Verlag der Buchhandlung Walther und Franz König herausgibt.

Ein einzigartiges enzyklopädisches Künstlerbücher-Kompendium

Es gibt wahrscheinlich keinen anderen Gegenstand in der Kunst, dem mit so vielen diversen und diffusen Definitionen begegnet wird wie dem Künstlerbuch. Allgemein Kunstinteressierten kaum bekannt und als Gegenstand eher verschlossen, ist das Künstlerbuch eine Art Ikone und Kultobjekt der Kunst- und Bibliotheksgeschichte geworden. Das Buch an sich ist einer der funktionalsten und liberalsten, oft auch preiswertesten Informationsträger der Kulturgeschichte. Doch welche Rolle spielt dabei das Künstlerbuch?

Ausgehend von einer der umfassendsten Künstlerbücher-Sammlungen der Schweiz, derjenigen der Schweizerischen Nationalbibliothek, hat die Herausgeberin und Autorin Susanne Bieri anhand von 112 Interviews das schweizerische «Artist’s Book» im internationalen Kontext verhandelt, rund 450 Fragen gestellt, jedoch mehr als 450 Antworten erhalten, da diese erneut zu rund 650 Annotationen, Assoziationen und Anekdoten führten. Dieser Frage-Antwort-Komplex – einmalige persönliche Stellungnahmen von anerkannten internationalen Fachpersonen sowie von angesehenen Herausgeberinnen und Herausgebern von Künstlerbüchern – behandelt rund 1500 Titel, welche die Entwicklung und Bedeutung des Phänomens in der Schweiz und in einem Zeitraum seit den frühen mittelalterlichen illuminierten Codizes, beziehungsweise seit den vor 30’000 Jahren entstandenen Höhlenmalereien, über Ephemera bis zum aktuellen Fanzine, umfassen. Damit liegt mit Schweizer Künstlerbücher – Livres d’artistes suisses – Libri d’artista svizzeri – Swiss artists’ books erstmals ein einzigartiges enzyklopädisches Künstlerbücher-Kompendium vor.

Buchpräsentation an der Messe I Never Read, Art Book Fair Basel

Die Publikation wird am 17. Juni 2022 anlässlich von I Never Read, Art Book Fair Basel in der Kaserne Basel der Öffentlichkeit im Rahmen eines Fachgesprächs vorgestellt.

Publikation

Schweizer Künstlerbücher – Livres d’artistes suisses – Libri d’artista svizzeri – Swiss artists’ books, hrsg. von Susanne Bieri, Schweizerische Nationalbibliothek, Bern, Verlag der Buchhandlung Walther und Franz König, Köln, 2022, 408 Seiten, ISBN 978-3-7533-0212-6, CHF 46 / EUR 45

Buchpräsentation

Am 17. Juni 2022 findet um 17 Uhr im Rahmen von I Never Read, Art Book Fair Basel in der Kaserne Basel ein Gespräch zur Frage «Was macht das Schweizer Künstlerbuch aus?» mit Eveline Wüthrich, Kuratorin und Gründerin von I Never Read Art Book Fair Basel, und Susanne Bieri, Schweizerische Nationalbibliothek, statt.

Buchtournee

Im Zeitraum Juni-August 2022 finden an folgenden Orten Gespräche, Podien und Präsentationen zur Publikation Schweizer Künstlerbücher – Livres d’artistes suisses – Libri d’artista svizzeri – Swiss artists’ books statt

- Bündner Kunstmuseum, Chur, 24.6.2022, 18 Uhr

- VOLUMES / Helmhaus / Kunsthalle Zürich, 25.6.2022

- Kunstbibliothek Sitterwerk, St. Gallen, 26.6.2022

- Kunsthalle Bern, 5.7.2022, 18.30 Uhr

- m.a.x. museo / Spazio Officina, Centro Culturale Chiasso, 7.7.2022, 18 Uhr

- Museum Angewandte Kunst, Frankfurt, 3.8. 2022, 18.30 Uhr

- MAMCO, Genève, 25.8.2022

- GAM – Galleria Civica d'Arte Moderna e Contemporanea, Torino.

Weiterführende Informationen folgen zeitnah auf www.nb.admin.ch und der Webseite der jeweiligen Institution.

Schweizerische Nationalbibliothek

Die Schweizerische Nationalbibliothek sammelt Helvetica – Texte, Bilder und Töne der Schweiz – und sichert mit ihren Sammlungen das kollektive Gedächtnis der Schweiz. In Zusammenarbeit mit anderen Institutionen ermöglicht sie einen breiten Zugang zum kulturellen Erbe des Landes. Als zentrale Gedächtnisinstitution schlägt die Nationalbibliothek eine Brücke von der Vergangenheit über die Gegenwart in die Zukunft. Sie spiegelt dabei die Vielfalt sowie die Mehrsprachigkeit des Landes und fördert Gemeinschaft und Innovation.


Adresse für Rückfragen

Dr. Susanne Bieri, wissenschaftliche Mitarbeiterin, Schweizerische Nationalbibliothek,
Tel. +41 58 462 89 59, susanne.bieri@nb.admin.ch



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