Das Ziel der Tagung ist es, die Vorstellung eines Korrespondenznetzwerks für das 20. Jahrhundert zu analysieren. Dabei soll das Thema anhand von Korrespondenzen behandelt werden, die in literarischen Archiven überliefert sind. Ausgehend von Einzeluntersuchungen wird danach gefragt, wie sich Korrespondenznetzwerke konstituieren, wie Autoreninnen und Autoren ihren Platz in diesen finden und welchen (symbolischen und materiellen) Nutzen sie daraus ziehen können.
Von besonderem Interesse ist der materiale Aspekt dieser Netzwerke, und zwar sowohl auf die Analyse von aussagekräftigen Dokumenten (wie Adressbüchern oder Briefkonvoluten) bezogen als auch auf konkrete Repräsentationsformen für diese Tauschbeziehungen, bei denen sich die Frage stellt: Wie kann ein Korrespondenznetzwerk gegenüber einer Publikation von «bilateralen» Briefwechseln editorisch abgebildet werden?