Wie der Gotthard zu seinem Mythos kam - Der Gebirgspass in der Geschichtsschreibung von 1900 bis heute

Friedrich Rosenberg und Charles-Melchior Descourtis, Gotthardpasshöhe mit Hospiz und See, ca. 1788, NB, Graphische Sammlung, Sammlung Gugelmann, GS-GUGE-WOLF-7-32
Friedrich Rosenberg und Charles-Melchior Descourtis, Gotthardpasshöhe mit Hospiz und See, ca. 1788, NB, Graphische Sammlung

Vortrag von Urs Hafner, Historiker und Wissenschaftsjournalist.

Donnerstag, 21. April 2016, 18.00 Uhr, Schweizerische Nationalbibliothek. Eintritt frei.

Eine Veranstaltung zum Welttag des Buches 2016

Der Gotthard ist weder der berühmteste Berg der Schweiz noch der höchste, noch der schönste, ja der Gotthard ist überhaupt kein Berg. Er ist nur ein Pass. Und doch steht er für das Schweizer Gebirge schlechthin. Er verkörpert sogar die Schweiz: «Ohne Gotthard gibt es keine Eidgenossenschaft!» (Bundesrat Jean-Pascal Delamuraz, 1985) Damit ist der Gotthard ein Mythos: eine rätselhafte Selbstverständlichkeit. Wieso hat ausgerechnet er im Kollektivbewusstsein der Schweizer Nation einen so herausragenden Platz erhalten und nicht das Matterhorn oder die Jungfrau? Weshalb ist er zu einem so prominenten «Erinnerungsort» geworden ─ und nicht zum Beispiel der Bodensee?

Die Historiker des 20. und 21. Jahrhunderts haben sich immer wieder mit der Geschichte des Gotthards beschäftigt, mit seiner wirtschaftlichen, geographischen und politischen Bedeutung. In einer Tour d'Horizon stellt der Wissenschaftsjournalist und Historiker Urs Hafner eine Reihe geschichtswissenschaftlicher Erklärungsversuche vor, wie der Gotthard zu seinem Rang kam. Die Wissenschaften haben allerdings nicht nur erklärt, sondern auch verklärt: Sie haben zur Bildung des Mythos beigetragen, den sie entschlüsseln wollen.

Letzte Änderung 21.04.2016

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