Entstehungsgeschichte der Dürrenmatt-Mansarde

1942
Friedrich Dürrenmatt zieht mit seinen Eltern und mit seiner Schwester an die Laubeggstrasse 49 im Berner Obstbergquartier, wo ihm die Eltern die Mansarde überlassen. Noch im gleichen Sommer beginnt er sein Arbeits- und Schlafzimmer auszumalen. In kurzer Zeit entsteht ein Gesamtkunstwerk, ein einmaliger in sich geschlossener Bildraum.

1946
Nach Friedrich Dürrenmatts Umzug nach Basel geraten die Bilder in Vergessenheit und werden 1952 nach dem Wegzug der Eltern übertüncht. 

1993
Durch Hinweise der Hausbesitzer und der Schwester Dürrenmatts auf die Existenz der Bilder aufmerksam gemacht, entdecken die Städtische Denkmalpflege und das Schweizerische Literaturarchiv die verschollenen Wandmalereien. Die Bilder werden freigelegt und restauriert. In einer massstabgetreuen Rekonstruktion wird die Mansarde anlässlich der Dürrenmatt-Ausstellung Querfahrt 1994 in Bern erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

1996/97
Die durch die Denkmalpflege angeregte Stiftung Dürrenmatt-Mansarde erwirbt das Mansardengeschoss der Liegenschaft Laubeggstrasse 49.
Der ausgebaute Mansardenraum steht seither AusstellungsmacherInnen, GastdozentInnen, KünstlerInnen und ForscherInnen auf dem Gebiet der Literatur- und der Kunstwissenschaft sowie weiterer kultureller Bereiche zur Verfügung.
Die benachbarte Wohnung wird vorderhand frei vermietet. 

Möblierung gestiftet von Teo Jakob AG Bern
Fotos: Dominique Uldry, Bern;
Simon Schmid/Peter Sterchi, Schweizerische Nationalbibliothek;
Denkmalpflege der Stadt Bern 

«An die Wände malte ich Bilder, die nicht sehr gross waren, doch bedeckten sie mit der Zeit die Mauern und die Decke vollständig. Auch der Kamin, der mitten durch mein Zimmer ging, war von oben bis unten mit Figuren bemalt. Ich stellte Szenen aus unsicheren Zeiten dar, besonders die grossen Abenteuer der Menschheit.»
Friedrich Dürrenmatt, Die Stadt (1947)

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