Quarto 29 / 2009, Ulrich Becher

Beitrag zur rätoromanischen Literatur: «... die Stimme vom gewagten Andri Peer»

Zu seinem 100. Geburtstag am 2. Januar 2010 ist es an der Zeit, den in Vergessenheit geratenen Autor Ulrich Becher in Erinnerung zu rufen. Von der Berliner Jugendzeit über die unsteten Exiljahre zwischen Wien, der Schweiz, Brasilien und den USA bis zur Nachkriegszeit, die er ab 1954 bis zu seinem Tod 1990 als «Dauergast» in Basel verbrachte, hat Becher unter erschwerten Bedingungen ein reiches Werk von Erzählungen, Romanen, Versepen, Dramen, Essays und Hörspielen geschaffen, am bekanntesten gewiss die erfolgreich gespielte und verfilmte «tragische Posse» Der Bockerer  (UA Wien 1948) und der monumentale Roman Murmeljagd (1969).  Neben persönlich geprägten Wiederbegegnungen mit Person und Werk gilt ein besonderer Akzent dieser Quarto-Nummer Bechers biografischer, literarischer und politischer Beziehung zur Schweiz, zeitweiliges Exilland und Heimat seiner Mutter in einem. Ebenfalls zur Sprache kommt die merkwürdige Wirkungsgeschichte seines Erfolgsstücks Der Bockerer. Bechers lebenslange Freundschaft mit dem Maler George Grosz' ist nicht nur in einem reichen Briefwechsel und Grosz hier erstmals veröffentlichten, künstlerisch gestalteten Postkarten dokumentiert, sondern hat auch im mehrheitlich satirischen Bildwerk Bechers (woraus eine Auswahl in Farbdruck präsentiert wird) und im Roman Das Profil ihre Spuren hinterlassen.
Ein Aufsatz zur Lyrik und zu den Selbstkommentaren des Bündner Autors Andri Peer schliesst diese Nummer ab.

Quarto, Zeitschrift des Schweizerischen Literaturarchivs, Nr. 29, Genf: Slatkine, November 2009.
CHF 15.-

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