Maurice Chappaz im SLA

Schwarz-weiss-Porträt von Maurice Chappaz.
© Peter Friedli

Maurice Chappaz wird 1916 geboren. Er wächst in Martigny und Le Châble auf und besucht das Collège Saint-Maurice: «[Hier] waren nur zwei Laufbahnen vorgesehen: Priester oder Schriftsteller».

Während der Mobilmachung rückt er ein und durchreist die Schweiz – «Die grossen Manöver haben mir eine Heimat gegeben», schreibt er 1977. Er trifft Roud, Ramuz, Matthey und Crisinel. Nach Beiträgen in Zeitschriften erscheint 1944 sein erstes Buch: Les Grandes Journées de printemps. Die Nachkriegsjahre sind geprägt von Unschlüssigkeit und finanziellen Schwierigkeiten. Chappaz arbeitet in Fully im Rebbau und wird später Hilfsvermesser auf der Baustelle der Grande Dixence: eine Erfahrung, die er in seinem Buch Chant de la Grande Dixence (1965) verarbeitet. 1947 heiratet er S. Corinna Bille und bis zu ihrem Tod 1979 sind sie das berühmteste Schriftstellerpaar der Schweiz.

Chappaz’ vielfältiges Werk ist in seinem Territorium stark verankert und trägt zu dessen Bekanntheit bei. Es besteht aus Gedichten (Verdures de la nuit, 1945; Le Valais au gosier de grive, 1960), lyrischer Prosa (Testament du Haut-Rhône, 1953), Briefwechseln (La Tentation de l’Orient, mit Jean-Marc Lovay, 1970), Pamphleten und Satire (Le Match Valais-Judée, 1969; Les Maquereaux des cimes blanches, 1976) sowie hunderten von Zeitungsartikeln.

Chappaz’ Texte werden mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet. Zu einem grossen Teil erscheinen sie bei Bertil Galland, den er als «Verleger [seines] Lebens» bezeichnet. Mit dem Portrait des Valaisans en légende et en vérité (1965) erlangt er grosse Berühmtheit. Chappaz, der vielgereiste Schriftsteller aus den Bergen, ist bis zu seinem Tod 2009 eine zentrale Figur der Literatur aus der Romandie.

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Letzte Änderung 24.10.2023

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