Was Lenin las. Der Revolutionär in der Landesbibliothek

26. Juni – 26. August 2017

Oktober 1917: In Russland führt Lenin die Bolschewiki an die Macht. Der Revolutionär wird schlagartig weltberühmt. Bis heute wird er als Held verehrt oder als Monster verurteilt. Die Ausstellung blickt auf die Zeit vor der Revolution, als Lenin noch keine Legende, sondern ein unauffälliger Leser in Bern war.

Zwei Jahre vor der Russischen Revolution sitzt Wladimir Uljanow - so sein bürgerlicher Name - in der Schweizerischen Landesbibliothek in Bern, leiht Bücher aus und studiert sie gründlich. Was liest einer, der im Begriff ist, eine Revolution zu entfachen? In der heutigen Nationalbibliothek sind 60 Leihscheine von Lenin erhalten. Sie geben Einblick in eine kleine Bibliothek zur Revolution und zeigen: Lenin interessiert sich für geschichtswissenschaftliche Werke, aber auch für Bücher über Organisation, Technik und Politik. Er liest deutsch, französisch und italienisch. Lenins Leihscheine und die von ihm ausgeliehenen Bücher sind in der Ausstellung zu sehen.

Lenin ist zusammen mit seiner Frau Nadeschda Krupskaja in der Schweiz. Die Ausstellung vermittelt einen Eindruck vom Aufenthalt des Ehepaars in Bern. So werden Dokumente aus dem Bundesarchiv und aus dem Berner Staatsarchiv erstmals gezeigt. Im Frühjahr 1916 verlassen Lenin und Krupskaja die Bundesstadt um ihre Recherchen in Zürcher Bibliotheken weiterzuführen. Das Ehepaar ist beeindruckt vom Schweizer Verleih- und Versandsystem und führt bei der Rückkehr nach Russland 1917 auch Ideen zum russischen Bibliothekswesen mit. Lenin will die Bibliotheken dem Volk nach Schweizer Vorbild zugänglich machen. Sein Plan ist es, nicht nur das politische System, sondern auch die Bibliotheken in Russland zu revolutionieren.


Eintritt frei

Öffnungszeiten

26.6.–26.8.2017

Montag–Freitag 9–18 Uhr
Samstag 9–16 Uhr

Kontakt

Führungen auf Anfrage
30 Min., CHF 50.-
Telefon +41 58 465 57 08
E-Mail

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